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Viele Leute meinen, das sei Leben, wenn sie aus dem Vollen schöpfen können. Aber was stillt wirklich den Durst nach wahrem Leben?

Durst auf Leben

… so steht es groß auf dem Werbeplakat eines bekannten Mineralwassers. Man sieht darauf einen Mann, der sich gerade das Wasser aus der Sprudelflasche übers Gesicht gießt, um seinen Durst zu löschen. Durst auf Leben? – Denken wir einmal über diesen Werbeslogan nach. Das Sprudelwasser löscht zwar momentan den Durst und wirkt belebend, aber bringt es wirklich das Leben?

Was ist eigentlich Leben ?

Leider wird das Wort „Leben“ gemeinhin falsch verstanden. Da hat sich vielleicht jemand ein neues Auto angeschafft, flitzt die Straße entlang, nachdem er womöglich vorher noch einige Gläschen getrunken hat, und sagt: „Das ist Leben!“ Eine junge Dame, die mit ihrem Liebhaber ausgeht, sich betrinkt und ein leichtsinniges Leben mit der Welt führt, mag auch sagen: „Das ist Leben!“ Ein Geschäftsmann, der sehr erfolgreich geworden ist, einen Haufen Geld hat, sich ein schönes Haus bauen und das feinste Auto sich leisten kann, mag das Gefühl haben: „Das ist Leben!“
Eine arme, gehetzte Hausfrau wird vielleicht eine Reise nach Hollywood gewinnen oder eine große Auswahl an Waren oder wird in irgendeinem Programm für einen Tag Königin werden. Das wird sie dann in freudige Erregung versetzen, dass sie ausrufen wird: „Das ist Leben!“ Aber wie verfälscht ist es! Es ist ja gar nicht das wahre Leben. Die genannten Dinge sind doch nur von zeitlicher Dauer und werden vergehen.
Viele Leute meinen, das sei Leben, wenn sie aus dem Vollen schöpfen können, wenn sie genug zu trinken haben, wenn sie lärmen oder ein sorgloses Dasein führen können. Dann sagen sie: „Das ist Leben.“ Wie sehr befinden sie sich doch im Irrtum, denn das ist ja der Tod!
Nach einem Abendgottesdienst begab ich mich in mein Hotel. Als ich den Fahrstuhl verließ, sah ich drei junge Damen um die zwanzig herum die Vorhalle hin und her laufen. Sie hatten nur ihre Unterwäsche an und trugen Likörflaschen umher, als sie von einem Zimmer zum anderen gingen. Wie sie so an mir vorbei wankten, musste ich stehen bleiben und ihnen nachsehen. Jede von ihnen war eine hübsche junge Frau, die wahrscheinlich die Herzallerliebste irgend eines Mannes war. Dann hörte ich eine von ihnen ausrufen: „Juchhe, ist das ein Leben!“ Ich dachte, wie ist sie falsch dran. Das ist doch der Tod. Denn die Bibel sagt: „Welche aber ihren Lüsten lebt, die ist lebendig tot“ (1.Timotheus 5,6).
Es gibt Menschen, die der Meinung sind, das Leben beginne dann, wenn die Sonne untergeht. Nein! Der Tod beginnt, wenn die Sonne untergeht. Dann kommen die hervor, die mit bösen Absichten umherstreifen und die geradezu die Natur des Bösen annehmen.
Man sieht daraus, auch Satan hat ein Königreich und damit eine verderbliche Organisation. Er muss den Leuten etwas präsentieren können, damit sie sich einbilden, es sei Leben. Aber das ganze Gegenteil ist wahr. Es ist der Tod in der Gestalt des Lebens. Es ist die Verkehrung des wahren Lebens in sein Gegenteil.
Wie viele Leute finden heutzutage ihr Vergnügen in weltlichen, dämonisch inspirierten Unterhaltungen. Sie verschwenden ihre ihnen von Gott gegebene Zeit damit, gottlose Programme anzusehen. Sie hören Rock’n’roll-Musik, die doch einen verderblichen Einfluss ausübt, weil sie vom Teufel inspiriert ist. Was für ein schreckliches Erwachen wird das einmal werden, wenn offenbar wird, dass diese Dinge mit dem Tod und nicht mit dem Leben in Verbindung standen. Wie wird mancher an jenem Tag dastehen, wenn die Sonne ihren Schein verlieren wird und die Kräfte des Himmels ins Wanken kommen! Sie nennen es zwar Leben. Aber es ist Tod, und sie wissen es nicht oder wollen es nicht wahrhaben.
Gott selbst hat das Dürsten in den Menschen hinein gelegt. Darum ruft David aus: „Meine Seele dürstet nach dir. Mein Fleisch verlangt nach dir in einem trockenen und dürren Lande, da kein Wasser ist“ (Psalm 63,2). Es gibt also ein Dürsten nach Gott, genau so wie es für unseren physischen Leib einen Durst nach Wasser in einem trockenen Land gibt. Ohne Wasser muss der Mensch sterben. So ergeht es auch unserer Seele, wenn sie das nicht findet, wonach sie dürstet. Gott schuf den Menschen so, dass ihn nach Gott dürsten soll.
Aber nun hat der Teufel dieses Durstgefühl missbraucht, indem er ein Dürsten nach seinem Reich erweckte. Der geistliche Durst im Menschen ist göttlichen Ursprungs, denn er wurde ja mit diesem Verlangen geschaffen. Aber nun versuchen große Scharen von Menschen, dieses gottgewollte Dürsten zu unterdrücken und es durch weltliche Vergnügungen und ungöttliches Leben zu befriedigen. Aber das ist nur eine Verkehrung und Verunreinigung des Dürstens, das Gott in uns hineingelegt hat.
Dieses Dürsten kann nur dadurch befriedigt werden, dass wir den Geist Gottes empfangen. Die weltlichen Dinge werden uns immer unbefriedigt lassen. Das ist auch der Grund, weshalb so manche Leute schließlich eine Pistole gegen ihren Kopf richten und damit ihrem sterblichen Leben ein Ende bereiten.
Weil die Anlage, die Gott in uns hineingelegt hat, immer mehr verderbt wird, nehmen auch die Verbrechen ständig zu. Statt den Durst der Seele mit dem kostbaren Heiligen Geist zu stillen, versuchen unzählige, ihn mit den üblen Dingen dieser Welt zu befriedigen. Was Wunder, wenn sie am nächsten Morgen nach einer durchzechten Nacht über Kopf¬schmerzen zu klagen haben. Sie begnügen sich damit, ihren Durst mit dem Spülwasser des Teufels zu stillen und missachten so das Quellwasser des Heiligen Geistes. Was werden sie anderes zu erwarten haben als ewiges Ausgeschlossensein aus der Gegen¬wart des allmächtigen Gottes!
Ganz anders David. Er übergab sich dem Herrn und sagte: „Meine Seele dürstet nach dir; mein Fleisch verlangt nach dir in einem trockenen und dürren Lande, da kein Wasser ist.“ Da sieht man den Unterschied! David begehrte dieses Dürsten mit dem Wasser des Lebens zu stillen, wie schon Jesaja schrieb: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser! Und die ihr nicht Geld habt, kommet her, kaufet und esset; kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!“ (Jesaja 55,1).
Gottes Quelle ist für jedermann zugänglich. Jesus sagte zu der Samariterin am Jakobsbrunnen: „Wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt“ (Johannes 4,14).
Das ist das Wasser, nach dem zu dürsten deine Seele angelegt wurde. Verfälsche nun dieses Ver-langen nicht dadurch, dass du es durch alkoholische Genüsse und weltliches Treiben zu befriedigen suchst oder dadurch, dass du deinen Mann oder deine Frau betrügst und dir gelegentlich Seitensprünge leistest. Damit häufst du nur Gottes Gericht auf dich selbst.
Vielleicht gibst du selbst zu: „Ich bin nicht befriedigt!“ Das ist gar kein Wunder. Gott möchte dir Seine Gaben anbieten, aber du lässt dich vom Teufel beeinflussen, seine Fälschungen vorzuziehen. So ziehst du dir dann den Tod zu. „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; das Gnadengeschenk Gottes aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Römer 6,23).
Der Teufel hat noch eine andere Methode, uns auf ein falsches Geleise zu bringen. Vielleicht sagst du: „O ich trinke nicht, ich rauche auch nicht und spiele nicht. Ich denke nicht daran, meinen Ehegatten zu hintergehen. Ich führe ein anständiges Leben!“ Aber täusche dich nicht. Der Teufel hat auch da seine Finger im Spiel.
Er lässt dich auf den Gedanken kommen, du könntest jenes Dürsten dadurch stillen, dass du dich einer Kirchengemeinschaft anschließt. Aber das ist verkehrt. Damit wird nur die eigentliche Erfahrung verfälscht. Du kannst die wahre Befriedigung nicht darin finden, dass du dich lediglich einer Gemeinde anschließt. Du wirst überhaupt keine Befriedigung finden, bis du IHN selbst erfahren hast. Du musst IHN erleben und Vergebung deiner Sünden haben. Wenn die Schuldfrage bereinigt ist, hast du jene wunderbare, ungestörte, stille, ewige Gemeinschaft mit Ihm. Er wird aus dir eine neue Schöpfung machen in Christus Jesus (2.Korinther 5,17). Er wird deine Seele heiligen (1.Thessalonicher 5,23) und dir den Frieden Gottes geben, welcher höher ist als alle Vernunft (Philipper 4,7).
Nein, der Anschluss an eine Kirche oder Gemeinde kann solches nicht bewirken. Vielmehr wird dadurch nur der wahre Sachverhalt verfälscht. Wenn der Teufel dich nicht in das eine Extrem bringen kann, probiert er’s mit dem anderen. Aber gib dich nicht mit etwas Geringerem zufrieden, als was die Bibel über die Erfahrung der neuen Geburt lehrt, die durch den Geist des ewigen Gottes bewirkt wird.
Es gibt nur einen Weg, das Leben zu empfangen. Jesus Christus erkennen, das ist Leben. Er sagte: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ (Johannes 10,10). Und in 1. Johannes 5,12 lesen wir: „Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“
Der allmächtige Gott, ohne Anfang der Tage noch Ende des Lebens, hat uns das wahre Leben durch Jesus Christus und zwar durch Ihn allein gegeben. Nicht darin haben wir das Leben, dass wir Ihn lediglich als guten Menschen ansehen, wo Er doch in Wirklichkeit Gott selbst ist, sondern dass wir Ihn selbst in unser Leben hineinnehmen. Daran liegt es!
Die Teufel glauben auch und zittern (Jakobus 2,19). Gewiss! Und es wird sich auch jedes Knie an jenem Tag vor Ihm beugen müssen (Philipper 2,10).
Aber das erst ist das Leben, wenn du Ihn persönlich kennen lernst, wie Er dir deine Sünden vergibt und dein Leben durch Seinen Geist erneuert. Dann wohnt Gott, der Urquell aller guten Gaben, in dir und lässt in dir die Früchte des Geistes hervorkommen: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit (Galater 5,22-23). Alle diese hervorragenden Eigen¬schaften kommen ganz allein von Gott her. Nur von Ihm her können wir das Leben haben.
„Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir“ (Psalm 42,2). Möge das auch heute der Schrei unserer Seele sein, damit wir doch das wahre Leben finden: „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden“ (Matthäus 5,6). Lass deine Gesinnung abgewandt sein von den Dingen und Sorgen dieser Welt und hingelenkt werden zu Gott!
O Gott, Deine Güte ist besser denn Leben! Meine Seele dürstet nach Dir, wie wenn ich in einem trockenen Land wäre und wie ein Hirsch, der nach Wasserbächen lechzt. Meine Seele muss Dich finden, oder sie kommt um!